Einige Übersetzungsversuche der persischen Poesie!







Es ist zwar unmöglich, die Prosodie und die Semantik nachfolgender Werke richtig zu treffen und ebenso in einer fremden Sprache wieder zu geben, ein Versuch ist es aber alle Male wert. Wir fangen erst einmal mit dem Thema "Liebe und Sehsucht" an. Bei dem Gedicht "Die Gasse" habe ich eine voran gegangene Übersetzung zur Vorlage gehabt, die ich nach meinem Verständnis veränderte:

"Die Gasse" vom Fereydoun Moshiri (1926-2000)



Ohne dich ging ich im Mondschein wieder einmal der Gasse entlang
als ob von meinem ganzen Dasein nur die Augen blieben, die nur noch nach Dir suchten
die Freude dich vielleicht doch wieder zu sehen, schäumte in mir über
zum liebenden Narren wurde ich wieder.

Tief in meiner Seele blühte der Gedanke an dich,
der Garten hunderter Erinnerungen lachte,
der Duft hunderter Erinnerungen griff um sich.

Ich erinnerte mich an jene Nacht, als wir gemeinsam durch die Gasse gingen,
in ersehnter Einsamkeit wir unsere Flügel schwingten,
um am Ufer des Baches eine Weile zu verbringen.

Du, das Geheimnis der ganzen Welt in deinen schwarzen Augen,
ich, berauscht, nur dich anschauend.
Der Himmel war klar, still die Nacht,
das Glück lächelnd, gezähmt die Zeit.

Der Mond tauchte wie eine Grabe ins Wasser hinein,
die Zweige strecken sich aus im Mondesschein,
die Nacht, das Feld, Blume und Stein,
alle hingerissen vom Liedlein der Nacht.

Ich erinnere mich, wie Du mir dann plötzlich sagtest:
Hüte Dich vor dieser Liebe,
in dieses Wasser schau eine Weil,
Wasser, der Liebe spiegelt, fliesst vorbei.
du, der sich heut um einen Blick grämt,
bleib, morgen dein Herz sich mit anderen ergeht.
Um zu vergessen verlass diese Stadt eine Weil.

Ich sagte: mich hüten vor der Liebe,
das kenne ich nicht,
mich entfernen von dir, so etwas kann ich nicht.

Am ersten Tag als mein Herz flehend nach dir verlangte,
saß ich wie eine Taube auf deines Daches Rande;
Du bewarfst mit Steinen nach mir, ich floh nicht, ich blieb.

Wieder sagte ich: du bist der Jäger, ich das Reh,
bis ich Deine Falle fand, suchte ich überall, suchte und suchte.
Mich hüten vor der Liebe, das kann ich nicht !!

Eine Träne fiel vom Zweig hinunter,
die Nachtigall schluchzte bitter und enteilt.
Zitternd eine Träne in deinen Augen wohnt,
Über deine Liebe lachte gar der Mond.

Keine Antwort mehr von dir, so erinnere ich mich,
im Schosse der Trauer versank ich,
Weder brach ich, noch floh ich, ich blieb!

In dunkler Trauer verging jene Nacht,
andere folgten ihr dicht,
nach dem leidenden Liebenden fragtest du nicht,
auch in jene Gasse gehst Du nicht...
In was für einem Zustand aber,
lief ich wieder einmal
-ohne dich-
jener Gasse entlang!

"Verliebter" von Fereydoun Moshiri (1926-2000)



Bin ein Verliebter...
wohnhaft in der Sackgasse hier nebenan,
in der du deinen Fuss durch das Fenster zum ersten Mal in mein verrücktes Herz gesetzt hast.
Du?
Sackgasse?
Das geöffnete Fenster?
Ich?
Liebe?
Die Kraft für den Anfang?
Du mit Dienem Lächeln und Deinem Blick
und ich mit einem Kummer
setzten uns hin
Du in mein Herz
und ich in die Tiefe des Brunnens...


Wer trägt denn die Schuld?
Das geöffnete Fenster?
Der Moment des Anfangs?
Das sündige Auge?
Der Augenblick des Wiedersehens?

Ich wünschte die Sünde des Fensters, des Moments und Deiner Augen
allein auf meine Schultern nehmen zu dürfen.
Und dafür Dich wieder nur einen Augenblick lang
in der Sackgasse der Liebenden zu betrachten...


Entwickelt für niemanden Rachgefühle
ein Herz ohne Rachgefühle ist schön
versucht die Anderen zu lieben
beim Gott die Liebe ist schön
drückt dem (/der) Reisenden herzhaft die Hand.

Auch der Kuss ist ein bezauberndes Gefühl
ein Kuss auf die Hand des Vaters
Kuss an die Wange der Mutter
der Moment dieses Ereignisses ist bezaubernd
umarmt und drückt eure Liebsten
Eltern und Kinder
beim Gott die Wärme einer Umarmung ist schön
werfet nicht mit Steinen nach den Spatzen
die Flügel der Spatzen sind bewundernswert
küsst die Flügel eines Schmetterlings
die Flügel des Schmetterlings sind bildhübsch
erkennt die Heckenrose
fühlt die Jasmin
beim Gott die Lotusblume ist bezaubernd
lächelt überall
liebt überall
eine Brust voller Liebe ist schön
Erkennt den Allmächtigen
Überall, wo man an Ihn denkt
ist das Dach jenes Hauses bildhübsch!



Ein Auszug vom "Leyli & Majnoon" vom Nezami Ganjavi (1141-1209)





Das romantische Epos "Leyli & Majnoon" diente als Vorlage für Shakespears "Romeo & Julia". Auf 138 Seiten erdichtete Nezami diese Liebesgeschichte, die zu seiner Zeit bereits mehr als 2000 Jahre im persischen Volksmund mit anderen Akteuren und voran gegangenen Namen erzählt wurde. Eine der Schlüsselszenen wird hier übersetzt, als der Vater des Majnoon (wörtlich übersetzt "Verrückter") ihn aus der Wüste holt, wo dieser sich zurück gezogen hatte und mit Tieren lebte. Der Vater nimmt seinen Sohn mit nach Mekka, wobei die raffinierten Wortspiele, der Reim und die Sprachmelodie bei unserem Übersetzungsversuch leider auf der Strecke bleiben. In Mekka erhofft der Vater Heilung vom Allmächtigen für seinen durch die Liebe erkranktem Sohn. Er betet am Tor vom Kaaba für die Genesung seines Sohnes. Doch dann steht Majnoon auf und geht selbst zum Tor des Kaaba:

Als Majnoon hörte des Vaters Wehklagen
weinte er zunächst, doch dann begann er zu strahlen.
Er stand wie eine Kobra aus dem Korbe hinauf
nahm zum Ring "am Haar" vom Kaaba Anlauf
er sagte den Ring fest in den Händen haltend:
"Heut bin ich der Ring an Deinem Tor- bettelnd!
Für Leylis Trauring gäbe ich mein Leben her
ohne ein Ring der Liebe am Ohr (früher Zeichen der Sklaven im semitischen Raum)
verzichte ich auf meinen Gehör.
Man rät mir mich von der Liebe zu entfernen
denn das sei das Schicksal solcher Anhänglichkeiten,
meine Lebenskraft aber entspringt dieser Liebe
wenn sie nicht wäre, mich längst nicht gäbe
mein Wesen ist ein Zögling der Liebe
auferlegt sei kein Schicksal, außer das der Liebe
Möge ein Liebloser mit leerem Herzen,
im Sturme des Kummers hinuntersinken.

Allbarmhärziger, beschwöre Dich bei Deiner Allmacht
und bei der Pracht von Deiner Herrschaft
bringe meinen Namen durch Deine Liebe,
dass dieser bleibe, auch wenn ich vergehe.
Aus der Quelle der Liebe erleuchte mich
nimm mir nicht mein Augenlicht!
Auch wenn ich vom Wein der Liebe Betrunkener bin
mach mich noch verliebter, als ich es eh schon bin!

Man rät mir von der Liebe zu lassen
die Sehnsucht nach "Leyli" zu verlassen
Allmächtiger, erhöhe die Sehnsucht mit jeder Sekunde
nach jedem Anblick der "Leyli" in ewiger Freude
entnehme mir von meiner Lebenszeit
Gewähre Leyli Aufschub für ihre Zeit.
Auch wenn ich vor Liebeskummer gleiche ihren Haaren,
möchte ich kein Haar von ihr gekrümmt haben
Auch wenn ich niederbrenne aus Kummer wie eine Kerze
nicht, dass ich auch einen Tag ohne Kummer verbringe!


Als der Vater das hört, gibt er seine Hoffnung gänzlich auf. Gebrochen kehrt er nach Hause zurück und verlässt bald darauf das irdische Leben.




"In meinen Gedanken" von Frau Bita Amiri



In meinen Gedanken
im Regen, den es nicht gibt,
kehren wir zurück ins Haus,
über eine Strasse, die es nicht gibt.

Du setzt Dich gegenüber,
ruhst Dich aus.
Ich schenke Dir Tee ein,
in eine Tasse, die es nicht mehr gibt

Du lächslst wieder und fragst:
Geht es Dir wieder besser?
Ich lächele zurück und erwidere: ja sehr!
Mit dem Wissen, dass es sie (diese Situation) nicht mehr gibt.

Ich lese Dir ein Gedicht vor,
die Begriffe blühen auf
ich lege die Blumen hinein
in eine Vase, die es nicht mehr gibt.

Ich blicke Dir tief in die Augen...
Ginge es doch nur kurz,
dass Du meine Hände nochmal hälst
zwischen den Händen, die es nicht mehr gibt!

Die Zeit der Trennung kommt wieder,
mit einem Kloß im Hals bitte ich Dich nicht zu gehen.
Hinter Deinen Schritten vergiesse ich wieder meine Tränen
in einem Vorgarten, den es nicht mehr gibt.

Du gehst
und das Haus wird von Deiner Abwesenheit überschwemmt.
Ich werde wieder einsam
Mit dem Gedanken an dem Gast, den es nicht mehr gibt...!

Nach Dir
ist das mein tägliches Schicksal
zu verstehen, dass es Dich nicht mehr gibt
sollte einfacher sein, was aber nicht so ist!

Manchmal läuft das Leben wie gewünscht und es ist genug
Manchmal bleibt vom Leben nur seine Bezeichnung und es ist zu wenig
Und manchmal ist das Leben nur noch ein Hinterhalt - und darauf die Trauer!

Ob Wunsch
Bezeichnung
oder Hinterhalt
ist das Leben ein Spektakel unserer Bestrebungen
Manchmal ist das Leben im Brot und genügt
manchmal im Triebe und verdirbt
und manchmal andersartig und lässt Dich einsam zurück
Ob Brot
Trieb
oder andersandersartig,
ist das Leben die Bühne unserer Ungeduld, ...
die am Ende doch vergeht ...




"Leyli & Majnoon" vom Morteza Abdollahi



Erklärung: Die Sage von Leyli & Majnoon, deren Akteure auch mit anderen Namen von verschiedenen persischen Dichtern in ihren Dichtungen und Erzählungen Erwähnung fanden, diente als Vorlage für Shakespears "Romeo & Julia"

Eines Abends brach Majnoon sein Gebet ab
Ohne die rituelle Waschung machte er sich auf dem Weg zu Leyli

Von der Liebe betrunken und besoffen
völlig befreit vom Krug des "Alast" (Entstehung der Seelen vor dem physikalischen Urknall)

Dann begang er die Niederwerfung vor Leylis Haus
überfüllt vom Schmerz der Liebe , doch er lernte nichts draus

Er fragte: Oh Herr, wieso hast Du mich denn so gedemütigt?
Mich am Kreuze der Liebe gekreuzigt?

Zuerst gabst Du mir den Krug der "Leyli"
dann liesst Du mich die Niederlage schmecken

Ich bin müd von der Liebe, ertränke mein Herz nicht im Blut
Ich bin doch schon Majnoon (übersetzt: verrückt), mache mich Du auch nicht verrückt

Ich bin nicht mehr der Richtige für dieses Spiel
Hier nimm Deine Leyli, sie ist nicht mehr mein Ziel

Er sagte: Du Verrückter, ich bin deine Leyli
Bin in Deinen Adern versteckt und doch offensichtlich!

Jahre lang hast Du Dich mit den Schmerzen von Leyli arrangiert
Ich war all die Zeit bei Dir und Du hast mich nicht erkannt!

Ich setze die Liebe zu Leyli in Dein Herz hinein
Hunderte Spielchen der Liebe verlor ich allein

Ich liess dich in die Wüste ziehn, doch es kam nichts bei raus
Ich sagte, dass Du zu Verstand kommen würdest, jedoch wurde nichts draus

Ich verbrannte in der Sehnsucht über ein Herzensruf "Oh mein Herr"
Außer Leyli kam nichts anderes über Deine Lippen mehr

Tag und Nacht hast du nach ihr gerufen, jedoch heute
hast Du mal mit mir gesprochen und ich erwiderte

Ich wußte daß du doch bei mir enden solltest
Am Heiligtum meines Hauses anklopfen würdest

Nun erhälst Du Deine Leyli, die Dich erniedrigt hatte
Die Lektionen ihrer Liebe Dich beunruhigt hatte

Sei der Mann meines Weges, damit ich Dich königlich beschenke
Hundertfach mehr als die Liebe Leylis Deinen Schritten zum Opfer werfe!





"Übersetzung aus Lyrik vom Molavi, Nr 1725



Sagte ich Dir denn nicht: Gehe nicht fort,weil ich Dir der Getreue bin?
Dass in diesem toten Blendwerk, "Ich" die Quelle des Lebens bin?

Und wenn Du wütend hinfort gingest 100000 Jahre von mir
Am Ende doch bei mir landetest, denn "Ich" Dir Dein Ende bin?

Riet ich Dir denn nicht, Dich nicht mit der Imagination der Welt zufrieden zu geben,
weil "Ich" Dir der Gestalter des Gebildes, des Vorhangs - die Zufriedenheit bin?

Verriet ich Dir denn nicht, dass ich dem Meer und Du dem Fisch gleichst?
Gehe nicht ins Trockene, weil "Ich" das gepriesene Meer bin?

Sagte "Ich" Dir denn nicht: Fliege nicht wie ein Vogel ins Netz?
Komm, weil "Ich" die Kraft Deiner Flügel und der Gebeine bin?

Wies ich Dich denn nicht darauf hin, dass sie Dich berauben und kalt stellen,
dass ich Dir das Feuer, die Hitze und die Wärme Deines Atems bin?

Warnte "Ich" Dich denn nicht davor, dass sie Dir schlechte Eigenschaften mitgeben...
So dass Du vergisst, dass "Ich" die Quelle tadelloser Charaktere bin?

Sagte ich nicht, frage nicht nach meiner Richtung!
Denn "Ich" bin der richtungslose, disziplinierende Schöpfer!

Wenn Du ein Licht im Herzen hast, wirst Du den Weg zurück nach Hause finden
Wenn Du G_ttlichen Charakters bist, wirst Du wissen, dass ich Dein Oberhaupt bin!





"Heimat" von Frau Simin Behbahani




Ich werde Dich erneut aufrichten, Heimatland
falls notwendig aus der Substanz meines Wesens
neue Stützsäulen werde ich Dir errichten
falls notwendig mit den Knochen meines Leibes

Auf Wunsch Deiner jungen Generation
werde ich wieder den Duft von Blumen riechen
Ich werde wieder das Blut von Dir weg wischen
mit der Flut meiner sprudelnden Tränen

Eines vertrauten Tages
wird die Finsternis unser Haus verlassen
Durch die Poesie werd ich dich dann neu färben
mit der Farbe meines wolkenlosen Himmels

Und wenn ich gealtert bin
wenn mir noch die Zeit bliebe
werde ich wieder jung leben
neben meiner Nachkommenschaft

Auch wenn ich vor Hunderten von Jahren gegangen sein sollte
werde ich Deinetwegen an meinem Grabe wieder auferstehen
Damit ich das Herz des Bösen aus seiner Brust heraus zerre
mit meinem unvergleichlichen Schmerzensruf

Ich werde die Sage über die Heimatliebe
auf eigener Art einen Klang verleihen,
so dass jedes Mal wenn ich etwas ausspreche
jeder Begriff zum Leben erweckt wird

Du wirst mir erneut Kraft schenken
auch wenn sich mein Gedicht im Blut wälzte.
Du wirst aus meinem Körper wieder hervorgehen
auch wenn das mehr als das ist, was in meiner Macht stünde!





"Der Tod der Menschheit" von Fereydoun Moshiri




Seit jenem Tage an dem vom Kain seine Hände
mit dem Blut vom Abel befleckte,
seit dem Tag, an dem in den Adern der Kinder des "Menschen" (Persisch: „Adam“)
das Gift der Feindschaft brodelte,
Verstarb die Menschheit obwohl der Mensch weiterlebte!

Seit dem Tag, an dem die Brüder den Josephs in den Brunnen warfen,
an diesem Tag, an dem sie mit Peitsche und Blut die Chinesischen Mauern erbauten,
War die Menschlichkeit verstorben.

Danach war die Erde überfüllt von "Menschen"
und dieses Mühlenrad
hat sich gedreht und gedreht
Jahrhunderte vergingen seit dem Hingang des „Adam“ (Menschen)
bedauerlich jedoch
kehrte die Menschheit nie zurück!

Es ist das Zeitalter des Hinscheidens der menschlichen Rasse.
Mir, dem das Verwelken einer Blume,
der stille Blick eines Kindes,
die Wehklage eines Vogels im Käfig,
die Trauer eines Gefangenen-
ja sogar eines Verbrechers am Galgen,
den Kloß im Hals und die Tränen in den Augen entstehen lassen,
sind diesen Zeiten wie das Gift in meinem Kelch!

Wie doch nur soll ich denn seinen "Tod" glauben?

Es geht hier nicht nur um das Verwelken einer Blume…
Um Himmels Willen, sie zerlegen ganze Wälder!
Und verstecken ihre in Blut getränkten Hände vor den Augen der Völker.

Kein Tier wird je einem anderen Tier dieses antun,
was diese Unmenschen mit dem Leben anderer Menschen veranstalten!

Es geht hier nicht nur um das Verwelken einer Blume...
Nehmen wir mal an, dass es den Wald nie gegeben hätte
-nur eine düstere Wüste-
zwischen Menschen, die sich mit diesem Schicksal abgefunden hätten…

Wir sprechen hier über den Tod der Liebe und Barmherzlichkeit.
Es geht um einen Wortwechsel über den Tod der ganzen Menschheit!


"Der Tiger"




Es gab eine Legende im alten Persien die besagt, dass sich die Tiger beim Vollmond zum Gipfel der Berge begaben um zum Mond zu springen, da sie stolze Tiere seien und höhere Wesen nicht ertragen könnten. Diese Legende rührte daher, weil an den Tagen nach dem Vollmond ungewöhnlich viele Tigerleichen gefunden wurden. Von dieser Legende machte Herr Said Monzavi Gebrauch in seinem Gedicht „Der Tiger“  


Der unreife Traum meines Tigers war es, zum Mond zu springen
und den Mond auf die Erde zu holen.  

Mein Tiger, mein stolzes Herz, sprang und griff ins Leere,
denn die Liebe meines hohen Mondes war außerhalb der Reichweite  

Du und ich sind die beiden parallelen Linien in die Hilflosigkeit
da unser beider Glaube vom Anfang an das Versagen war.  

Auf Wiedersehen meine Blume, wenn auch der Moment des Wiedersehens,
der Neuanfang eines Verlangens namens „sehen und pflücken“ war.  

Was für ein trauriges Schicksal hatte doch die Seidenraupe,
die ein Leben lang Käfige wob und doch überfüllt vom Traum des Fliegens war.



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"mein Liebes" von Ahmad Shamloo




Bleib ein Kind , mein Liebes, die Welt wird aus Dir einen Erwachsenen machen
Ob man ein Lamm ist oder nicht, die Wölfe machen aus einem einen Wolf

Mein Liebes, bleibe ein Kind, die Welt ist wie die bunten Stifte,
auch wenn Du der beste Künstler werden solltest, wird sie Dich doch einfärben.

Bleibe ein Kind, mein Liebes, die Welt wird Dein Herz brechen,
sie ist überaus gnadenlos und ich weiss, dass sie Dein HErz am Ende versteinern wird!

Weitere Literaturübersetzungen in Planung...