Besinnung









Leid und Schmerzen sind gut. Ich korrigiere mich: Leid und Schmerzen können gut und hilfreich sein. Habe ich jetzt das aus Ihrer Voyeurität entsprungene Interesse? Besser für Sie, wenn der folgende Text Ihre volle Aufmerksamkeit jetzt und hier erhält, denn den Stoff, aus dem Ihre Verwirrtheit produziert wird, gibt es wie Sand am Meer!

Im Anbetracht dieser schrecklich qualvollen Zeiten, die die Menschheit erleben muss, wird sich jeder bei Gelegenheit die Frage stellen, was denn das für ein böser Gott sein muss, der dieses Elend zulässt, wenn es diesen denn tatsächlich überhaupt gäbe? Stehen Kriege und schlimmste Verbrechen, Krankheiten, behinderte Menschen, Schicksalsschläge usw… nicht etwa im krassen Gegensatz zu den Verkündungen fast aller Propheten über die Liebe Gottes zu den Menschen und zu Botschaften wie "der Allmächtige liebt jeden einzelnen Menschen mehr, als eine Mutter ihr Kind lieben kann?"

Dabei soll die Diskussion nicht missverstanden werden. Denn der folgende Text stammt weder von den Zeugen Jehovas, noch irgendeiner anderen Sekte, die anderen eine "Gesinnung" verkaufen und sie hinterher zu gehorschenden Werkzeugen umfunktionieren möchte. Es geht hier nur um die Vernunft und die Parameter der Logik und um den Verstand oder besser gesagt: um Ihren Verstand! Trotz all den vorgefertigten Denkmustern und Standpunktvorgaben! Es geht um Ihr eigenes Wohlbefinden, das unweigerlich mit der vermutlich ältesten Frage der Menschheit und die Frage aller Fragen in direkter Verbindung steht, ohne dass die meisten diesen direkt gegebenen Zusammenhang je mitbekommen. Es geht aber vorallem darum, die Frage ob es einen Gott überhaupt geben kann, aus einer differenzierten Sicht soweit in aller Kürze anzusprechen, dass die falschen Erkenntnisse, die Ihnen ständig eingespritzt werden und Sie bei Ihren täglich getroffenen Entscheidungen, Meinungen und Verhaltensweisen begleiten, zumindest mal in Frage zu stellen. Und das Ganze höchstens für zehn Minuten, damit Sie schnellstens und am besten so hektisch wie ein Verfolgter den Dingen nachgehen, die Sie für wichtig halten. Die Sie schon immer für wichtig gehalten haben. Die für Sie eine Art Lebenssinn darstellen.

Wenn Sie einen ehrlichen Blick auf diese "wichtigen" Dinge werfen, werden Sie feststellen, dass viele von ihnen mindestens hintergründig ständig mit irgendeiner Art Konkurrenzkampf zu tun haben. So wie es hinter- wie vordergründig der Sinn des Lebens von einem Fußballspieler ist, hinter einem rollenden Gegenstand her zu laufen, um diesen in eine bestimmte Örtlichkeit zu bringen, die als Ziel hierfür fest steht. Verstehen Sie: Objektiv gesehen ist weder der Ball noch das Tor oder der Zuschauer wichtig. Hauptziel für den Spieler ist der Sieg und die Hoheit des „Ichs“ im direkten und öffentlich zur Schau gestellten Vergleich zu anderen armen Teufeln, die versuchen, das gleiche blödsinnig kurzlebige Ding zu drehen. Und ein ganzes Leben lang hinter diesem Gegenstand her zu rennen. Als Belohnung bekommen Sie natürlich die Aufmerksamkeit anderer gleichgeschaltet „unwichtigen“ Individuen und natürlich Geld. Mit der Aufmerksamkeit können Sie kurzzeitig ein paar illusionäre Groß- bzw. Allmachtgefühle pflegen und mit dem Geld einer Fata Morgana hinterher laufen, das sie als „Eigentum“ bezeichnen. Aus dieser Perspektive, eine ähnliche wie die Perspektive des Fußballspielers also, nehmen Sie das ganze Universum und das ganze Leben wahr. Und so setzen Sie auch ihre Prioritäten. Solange, bis Sie auf die Verliererseite gelangen und durch Leid und Schmerz zum Nachdenken gezwungen werden und hoffentlich irgendwann anfangen, Ihre Mitmenschen als Bereicherung und nicht Mittel zum Zweck anzusehen. Seien Sie also klüger, fangen Sie jetzt schon an nachzudenken, bevor das Leben Sie zum Nachdenken zwingt, bevor Sie wieder hektisch, wie ein Fußballer, der zum Training verfolgt wird, auf die Dinge zurückkehren, die für Sie Ihren tagtäglichen Lebensinhalt widerspiegeln und sich selbst unbewusst eigenhändig weiterhin bleibende seelische Schmerzen zufügen!

Es geht hier also um den Vater aller Gedanken: Der Sinn unserer Existenz und ob eine „gute“, planende und konstruierende Allmacht in einer solch üblen und ungerecht „scheinenden“ Welt, die als Produkt seiner „fehlerhaften“ Planung uns Menschen mehr oder minder quält, überhaupt existieren kann?

Fangen wir mal mit der Annahme an, dass es diese Kraft tatsächlich gibt. Allein diese Annahme ist in der heutigen Zeit sehr mutig. Eine halb versteckte Form der psychischen Unterdrückung, die unverzüglich Bilder wie Terror und Schreckensherrschaft bei vielen im Zusammenhang mit Begriffen wie „Gott“, „Allah“, „Religion“, „Glaube“ usw. produziert, versucht jede mögliche vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema zu unterbinden und nur noch Wehklagen und Kritik und gar Beschimpfungen hervorzurufen, wenn in einem unbedachten Moment mal überhaupt eine Allmächtigkeit angenommen wird, die für die erlebte Realität verantwortlich ist.

Als Erstes stellen sich Fragen wie: Muss es überhaupt einen Gott geben und warum denn die gute Allmächtigkeit das Böse nicht verhindert hat, wenn sie tatsächlich so gut ist? Warum hat diese gute Kraft überhaupt die Möglichkeit bzw. die Fähigkeit zu leiden bzw. Leid zu zufügen, zugelassen?

Diese Fragen tauchen zurecht auf, weil uns die Fähigkeit absolut fehlt, die Dinge in größerem Zusammenhang wie z.B. Zeit- und Dimension unabhängig zu sehen, da wir niemals in unserer irdischen Begrenztheit wahre und absolute Objektivität erlangen können. Die Logik diktiert, dass hinter jedem Erschaffenen eine intelligente schöpferische Schaffensmacht stecken muss. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit, dass nur eine einzelne Fruchtfliege sich selbst und aus dem Nichts erschafft und dann noch mit Organen, die fast perfekt mit einander zusammen arbeiten, viel kleiner, als wenn man 6 Mio Würfel gleichzeitig auf die Erde regnen lässt und alle auf die 6 zeigen! Erkenntnisse über den Start dieser Prozesse liefern uns jedoch fast alle Propheten mit der gleichen Symbolik der Erbsünde! Nun, … mal angenommen, dass die Propheten recht hätten. Dass es so viel Leid gibt, weil es mal eine Erbsünde gab. Was ist denn das dann für ein abartiger Gott, der uns alle kollektiv mit dem Leben bestraft, könnte man sich fragen. Geht es aber hier wirklich um Bestrafungen? Was, wenn es hierbei nur um die Entwicklung der menschlichen Seele ginge? Um Erkenntnisse, die der Mensch selber erlangen müsste, ohne einen direkten Eingriff einer Übermacht befürchten zu müssen, bei deren Anblick ohnehin sich kein Wesen (außer Satan und das auch nur mit der Kraft falscher Liebe und arroganter Eifersucht) je trauen würde, irgendetwas Falsches zu tun? Um dann aus den Folgen frei gewählter Handlungen wahre und erlebte Erkenntnisse über richtig und falsch gewinnen zu können? Ist das denn nicht so, dass die Essenz des Menschen an Hand gewonnener Erkenntnisse reift?

Doch was genau symbolisiert die Erbsünde? Eines wird übereinstimmend bekannt gegeben: Die Erbsünde steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem freien Willen. Das heißt: Die Probleme des Menschensohnes fangen mit dem Wunsch nach einer bestimmten Definition von der Freiheit an. Neben diesem gibt es nur ein weiteres bekanntes Wesen, das ein solches Phänomen kennt: Der gefallene Engel! Alle anderen Engel werden als willensergebene Wesen im lebensregulierenden System einer schöpferischen Kraft dargestellt. Der Teufel und der Mensch haben also demnach all die notwendigen Bedingungen wie die Intelligenz zur freien Willens- und Entscheidungsbildung. Warum der Teufel diesen vor dem Menschen erlangt hat und ob er tatsächlich ein notwendiges Opfer des göttlichen Systems ist, sei erst einmal dahin gestellt.

„Es gibt keinen freien Willen, denn das widerspricht dem Wesen Gottes!“ Mit einem solchen Blödsinn produziert man Agnostiker aber auch ISIS -Kämpfer. Der Terrorist ermordet mit einer solchen Ausrede Menschen und schiebt seine Tat auf den göttlichen Willen. Nach dem Motto: Wenn der Gott es nicht wollte, hätte er es schon zu verhindern gewusst. Die Agnostiker greifen zum Teil auf Aristoteles Abstraktionstheorie und seiner Armee an Gefolgschaft zurück, um die gesamte Schöpfung als eine einzige systematische Sinnlosigkeit darzustellen, ohne einen Gott und eine intelligent - schöpferische Kraft verneinen und sich selbst in eine aus einer auf Logik basierenden Argumentationsperspektive in eine sehr fragwürdige Ecke stellen zu müssen. Denn die Logik diktiert wie bereits erwähnt, dass es hinter jedem Erschaffenen einen Schöpfer geben muss. Weiterhin diktiert sie, dass ein Schöpfer, der Leben schenkt, selbst nicht sterblich sein kann. Sie kann auch nicht mit dreidimensionalen Bildern wie „die Natur“ belegt werden. Die schöpferische Kraft muss zum Zeitpunkt Null der Schöpfung in einer anderen Dimension außerhalb „Zeitraum“ existiert haben und außerdem ist die Natur selbst sterblich. Um nicht zu sehr auszuschweifen und es kurz zu machen, kann man sich auf den kleinsten Nenner in der Willensfrage einigen: Aus der menschlich „subjektiven“ Perspektive betrachtet, gibt es einen freien Willen! Und dieser freie Wille lässt uns Fehler machen. Lässt uns leiden und anderen bewusst oder unbewusst Leid zufügen. Es ist der gleiche freie Wille, der uns entscheiden lässt, ob wir einen sexuellen Instinkt zum Genuss des Leidens entwickeln und leidenschaftlich sexuellen Krankheiten und Abartigkeiten nachgehen und deren Einstellung mit Worten wie „naturgegeben“ von uns weisen. So wie der Terrorist seine Taten von sich weist. Am Ende wird es dann doch nur das erleiden oder bezeugen von Qualen sein, die Qualität zeugen wird. Soll heißen: Schmerzen und Leiden müssen aus theologischer Brille betrachtet nicht immer schlecht sein. Alles ist relativ. Je größer der Schmerz bei der Geburt, desto größer wird das Baby. Schmerzen ermöglichen das Ende unserer Sturheit und geben uns die wahre Gelegenheit des Umdenkens. Umdenken ist nämlich die schwerste Schlacht, die jeder Mensch im Leben zu schlagen hat. Sowie Qualität aus Qual und Leidenschaft aus Leid geboren wurden, so gebärt jede Prüfung und jeder Test ein Ergebnis und am Ende hoffentlich einen guten Abschluss. Schmerzen und Leid sind daher -objektiv betrachtet- nicht so schlimm, weil sie vergänglich sind! Weil alles vergänglich ist. Weil sie die menschliche Seele auf eine friedliche Ewigkeit vorbreiten und ausreifen lassen sollen, in der kein Leid und keine Schmerzen notwendig sind. Wohl denen, die schon in der Vergänglichkeit zu dieser Reife gelangen!

In dem Klassiker „Im Auftrage des Teufels“ lässt der Regisseur den Hauptdarsteller sprechen: „Der größte Trick des Teufels war es die Menschen davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gäbe“. Ich behaupte mal, dass sein Trick ein Besserer war: Er hat die Menschheit davon überzeugt, dass er die einzig gute Kraft im Universum sei, denn nicht er entsprang der Wildheit der Natur, sondern die wilde Natur ist ein Produkt Gottes, was ja auch erst einmal so stimmt und wir diesen Blickwinkel aufgrund ihrer Länge und Komplexität an dieser Stelle nicht anpacken wollen. Das existierende Desaster auf Erden und die Verkündung der Hölle runden das schlechte Gottesbild dann ab. Der Teufel helfe nur den Menschen, um besser existieren zu können. So wie er ihm einst zur Erbsünde und zur „Freiheit“ verholfen hat. Schauen wir uns all die Menschen an, die das Reich des Teufels systematisch expandieren lassen und in Gruppen wie Freimaurern, Burschenschaften usw. organisiert sind. Viele von denen tun viel Gutes und haben goldene Herzen. Luzifer lässt sie glauben, dass er als ein (Gegen-)Produkt des „Lichtes“ wahrhaftig die Menschen zu besseren Erfindern, Heilsbringern und mächtigeren Akteuren als ihr eigener Schöpfer leitet, der wiederum den Menschen eigentlich nichts anderes als das Elend, Leid und Tod bringt.

Was sie nicht verstehen ist, dass sie verleitet wurden. Nicht auf derselben Art wie die verleiteten Juden, Christen und sogenannten Moslems bzw. Islamisten oder sonstige Konfessionalisten und Ideologen. Heimtückischer. Sie glauben tatsächlich daran, dass sie Gutes tun und dass der Teufel, der ihnen Gutes verspricht, die positive und Regulierer der guten Kraft auf Erden sei, was ja sein „funktionierendes“ System des Kapitalismus, das für den geregelten Konsum „vieler“ sorgt, beweist. Dass dieses System auf das System des Dschungel basiert und viele Opfer hat und dass ihre Herren im Einklang darin stehen, radikalisierten Gruppierungen mit Waffen, Informationen und Logistik zu versorgen und woanders auf unbewaffnete Zivilisten losschicken, scheint ein notwendiges Übel zu sein. Dass sie selbst innerhalb des Systems mit einer psychisch erkrankten Gesellschaft zu tun haben, in der sich laut Statistik jeder Vierte in psychologischer Behandlung befindet und die keine wahre Lebensfreude mehr empfinden kann, außer kurzfristige in der Konkurrenz oder mit Hilfe von schmerzbetäubenden Drogen, scheint sie auch nicht wach zu rütteln. So mutieren sie auch zu falschen Ideologen. So wie lieblose, gewissenlose und gottlose Islamisten oder wie die radikalen Christen weltweit aber auch Buddhisten wie in Myanmar.

Eine persische Anekdote besagt dazu, dass Adam drei Mal vom Satan aufgefordert wurde die Einheit Gottes zu bezeugen. Als Adam sich weigerte, fragte der Teufel nach dem Grund für diese Verweigerung. Adam teilte diesem mit, dass die Aussage an sich zwar richtig sei, jedoch weil dieser Satz aus dem Munde des Teufels entstammt, wiederholte er diesen nicht, da er vermutete, dass der Teufel die Aussagekraft einer Wahrheit benutzen und Adam wieder einmal verleiten wollen würde! So ungefähr müssen sich viele Moslems fühlen, wenn bärtige Islamisten oder Journalisten ohne Kontext und manchmal auch falsch aus dem Koran zitieren, um die letzte Botschaft Gottes als bösartig darzustellen. So wie sich wahre Christen beim Anblick von den Verbrechen der katholischen Kirche gefühlt haben müssen oder wahre Juden beim Beobachten der Verbrechen des Staates Israel.

Noch eine kurze Erklärung in eigener Sache: Ich befürworte den Begriff „Gott“ oder „God“ eigentlich nicht, denn dieser entstammt aus dem persischen „Khod“ und heißt „selbst“. Allmächtigkeit heißt im Persischen immer noch „Khod A“ sich selbst entsprungen bzw. sich selbst genügend. Abgekürzt auf Khod oder „Gott“ wird es zu einer Anspielung auf den Menschen und versucht zumindest verbal die Allmacht auf der Erde verlagert zu sehen. Im Koran hat diese Allmächtigkeit 99 Namen. 98 davon stehen in Beziehung zum Menschen bzw. werden vom Menschen in sich getragen wie „Liebe“, „Empathie“, aber auch der „Kraft“ und „Stolz“. Nur einer Seiner Namen, nämlich „Allah“, steht im neutralen Verhältnis zu jedem existierenden Wesen. Ich denke, dass der Begriff „Allmächtigkeit“ den kleinsten gemeinsamen Nenner in unserer unterschiedlichen menschlichen perspektivischen Brüche darstellen kann.

Am Ende möchte ich mit drei Zitaten aus dem Koran schliessen, ohne dass der Eindruck eines Missionierungsversuches entsteht. Der Islam verbietet jegliche Missionierung. Nennen Sie es meinestwegen das aller neueste Testament statt dem Koran. Es geht einfach nur darum , was das unverfälschte Wort Gottes zu all dem, was ich zu diskutieren versucht habe, in aller Kürze sagt:

„O ihr Menschen! (...) folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Er ist euch ein deutlicher Feind. (2/168)“

„Der Satan bringt euch Armut und befiehlt Schändliches“ (2/268)

„Unheil ist auf dem Festland und auf dem Meer sichtbar geworden um dessentwillen, was die Hände der Menschheit gewirkt haben, auf daß Er sie die (Früchte) so mancher ihrer Handlungen kosten lasse, damit sie sich besinnen.“ (30:41)

Verkünde: Es gibt nur eine Gottheit * Allah (diese Gottheit) ist frei von Abhängigkeiten * Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden* Es gibt es nichts, was Ihm ähnlich (ebenbürtig) ist (112)

... Und sprecht: "Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt wurde und was zu euch (Christen und Juden) herabgesandt wurde; und unser Gott und euer Gott ist Einer; und Ihm sind wir ergeben." (29:46)